Der Bluestacks App Player dürfte den meisten Android-Nutzern ein Begriff sein. Er ermöglicht die Nutzung der eigenen Smartphone-Anwendungen auch auf dem Computer – völlig kostenlos. Aufgrund der Beliebtheit des Programms wurde nun eine erweiterte Version entwickelt, und zwar unter prominenter Mithilfe von AMD.
Von klein nach groß: Portierung für jedermann
Speziell für Tablet Notebook Nutzer ist die Android-Emulation eine nützliche Sache. Apps können auf dem größeren Bildschirm bequem verwaltet werden, auch bei Verlust des Handys kann man den eigenen Whatsapp-Account weiter nutzen. Bluestacks ist kostenlos erhältlich und läuft auf allen gängigen Windows-Versionen, die Download-Datei gibt es bei Tech-Portalen wie Chip, Heise und Co. Die Installation ist ebenso selbsterklärend wie das Programm an sich; aus einer Liste kann der Nutzer das gewünschte Programm auswählen, sofern enthalten, und es genau wie auf dem Smartphone nutzen. Bekannte Programme, die auch bei Bluestacks laufen, sind neben Whatsapp zum Beispiel Fruit Ninja (Arcade-Spiel) oder Evernote.
Android-Virtualisierung als Stichwort
Das neue Bluestacks geht jedoch noch einen Schritt weiter und spricht Nutzer an, die Android in vollem Umfang auch auf dem Rechner erleben wollen. Wie auf der CES 2014 angekündigt, handelt es sich dabei um eine vollständige Virtualisierung des Smartphone-Systems. Dabei läuft Android in einem Win-Fenster, bei Bedarf kann jederzeit zwischen Windows und Android gewechselt werden. Das Ziel der Phone-to-PC-Portierung liegt auf der Hand: Fortan sollen alle existierenden Android-Anwendungen auch auf dem PC laufen, nicht bloß ausgewählte, wie es bislang der Fall war. Auch der Datenaustausch zwischen den Systemen soll einfach möglich sein, da aus jeder Android-App auf die Windows-Dateien zugegriffen werden kann. Außerdem gab es beim bisherigen Bluestacks keine Android-Oberfläche – nun jedoch schon.
Auswirkungen auf die Hardware
Mit dem kommenden Bluestacks Player sollen Nutzer also die volle Android-Erfahrung auf den PC zaubern können. Die Kooperation mit AMD hat dabei auch Konsequenzen für die Hardware. Denn die Software soll speziell auf AMD-Prozessoren zugeschnitten sein, um besseren Stromverbrauch und höhere Geschwindigkeiten zu ermöglichen. Die Exklusivität reicht sogar so weit, dass das neue Blue Stacks vorerst nur für AMD-Systeme erhältlich sein wird; es gilt allerdings als wahrscheinlich, dass auch Intel-PCs früher oder später in den Genuss des OS-Emulators kommen.
Vorsicht beim Gerätewechsel
Bei manchen Apps ist allerdings weiterhin Vorsicht geboten. Bestes Beispiel dafür ist Whatsapp. Zwar kann die Messaging-App unter Eingabe der Telefonnummer auch auf dem PC genutzt werden
, allerdings erlaubt Whatsapp pro Account immer nur den Zugriff von einem Endgerät. Das war schon immer so und ändert sich auch beim neuen Bluestacks nicht. Wer Whatsapp also auf dem PC per Bluestacks aktiviert, deaktiviert es gleichzeitig auf dem Smartphone – und umgekehrt. Bei zu häufigen Wechseln innerhalb kurzer Zeit kann der Account sogar temporär gesperrt werden; man sollte sich also jedes Mal gut überlegen, ob der Gerätewechsel nun wirklich sein muss.