In 90 Prozent aller Haushalte in Deutschland befindet sich ein Computer, 80 Prozent aller Bundesbürger geben sogar an, das Gerät täglich zu nutzen. Egal ob Laptop, Notebook, Tablet oder das Smartphone, der stundenlange Blick auf den Bildschirm belastet das Sehorgan. Zwar liegen die unzähligen Vorteile des technischen Fortschritts auf der Hand: der Computer erleichtert viele Tätigkeiten, egal ob man im Büro, in der Industrie oder im Handel arbeitet, darüber hinaus werden die Geräte zur Freizeitgestaltung genutzt. Theaterkarten bestellen, Bücher oder Kleidung kaufen, soziale Netzwerke pflegen und vieles mehr, der Computer ist aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Trotz des großen Nutzens darf man allerdings auch die gesundheitlichen Risiken nicht vergessen.
Wie viele Menschen sind betroffen?
2017 trugen 24,9 Millionen Deutsche über 14 Jahren eine ständig eine Brille, dazu kamen noch 18,81 Personen, die den Sehbehelf gelegentlich aufsetzten. Die Zahl der Kontaktlinsenträger hingegen belief sich nur auf 3.14 Millionen Bürger. Dieser Statistik ist natürlich nicht zu entnehmen, wie viele Menschen an einer Hornhautverkrümmung leiden, daher torische Kontaktlinsen tragen, wer an Kurz- oder Weitsichtigkeit leidet. Fakt ist allerdings
, dass die Kurzsichtigkeit weltweit zunimmt. An diesem Phänomen wird ständig geforscht, man nimmt an, dass die für das Sehorgan anstrengende Bildschirmarbeit zu einem vermehrten Längenwachstum im Auge führt. Das wahrgenommene Bild wird nicht wie bei einem gesunden Menschen direkt auf die Netzhaut, sondern auf einen Punkt dahinter projiziert, als Resultat davon sieht der Betroffene unscharf. Diesen Sehfehler kann man durch das Tragen einer Brille oder von Kontaktlinsen wie zum Beispiel Tageslinsen ausgleichen.
Welche weiteren Probleme treten auf?
Selbst wenn das Auge keinen gesundheitlichen Schaden durch die permanente Bildschirmarbeit zu erleidet, klagen Menschen, die vorwiegend hinter dem Computer sitzen, über verschiedene Beschwerden, ein Teil davon betrifft das Auge:
– Kopfschmerzen als Resultat der Überanstrengung des Sehorgans
– Rückenbeschwerden
– Schulterverspannungen durch das permanente Sitzen
– Juckende Augen
– Schwindel
– Tränende Augen
Die Probleme im Rücken und im Schulterbereich sind auf eine falsche Sitzposition zurückzuführen. Viele Arbeitnehmer ziehen beim unbewusst beim Sitzen ihre Schultern hoch. Verweilt man über Stunden in dieser Position, kommt es zu Verspannungen. Wichtig für die Gesundheit ist, zwischendurch aufzustehen und für Bewegung zu sorgen. Es gibt einige Übungen wie Schulter- oder Kopfkreisen, die man immer wieder während des Arbeitstages ohne viel Aufwand durchführen kann.
Warum ist die Bildschirmarbeit für das Auge so anstrengend?
An einem Arbeitstag hinter dem Computer oder Laptop muss das Auge ständig auf kleine Buchstaben fokussieren. Außerdem kommt es zu permanenten Wechseln, man blickt ja nicht ausschließlich auf den Bildschirm, sondern auch auf die Tastatur, die Maus oder Arbeitsunterlagen am Schreibtisch. Daher muss das Auge ununterbrochen seine Naheinstellung korrigieren, dieser Vorgang ist anstrengend. Die Linse passt sich nämlich permanent an die verschiedenen Entfernungen an, das Auge kann praktisch niemals ausruhen. Wenn man an empfindlichen Augen leidet oder eine unterkannte Fehlsichtigkeit vorliegt, kann die Bildschirmarbeit zu ernsthaften Problemen führen. Durch die Anstrengung kommt es bei vielen Menschen zu trockenen Augen. Die Horn- und Bindehaut werden während des Arbeitstages nur unzureichend mit Tränenflüssigkeit benetzt, daher kommt es zu Jucken und Kribbeln. Grund dafür ist, dass es beim fokussierten Auge nur seltener zum Lidschlag (Zwinkern) kommt, der für die Flüssigkeitsverteilung im Auge zuständig ist.
Wie kann man sich schützen?
Der regelmäßige Gang zum Augenarzt sollte für jeden, der am Computer arbeitet, eigentlich selbstverständlich sein. Wird eine Fehlsichtigkeit diagnostiziert und wählt man einen passenden Sehbehelf, können durch das Tragen von Monatslinsen oder einer Brille einige Beschwerden sofort behoben werden. Außerdem berät der Facharzt über die Notwendigkeit, zusätzlich Tropfen einzunehmen, um die Netzhaut zusätzlich zu befeuchten. Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Lichtverhältnisse am Arbeitsplatz. Nicht nur zu wenig Licht ist schädlich für die Augen, auch eine zu intensive Lichtquelle kann das Sehorgan reizen. Der ideale Wert bei der Beleuchtungsstärke sollte zwischen 400 und 600 Lux liegen. Noch besser sind Arbeitsplätze mit Tageslicht. Zu beachten ist darüber hinaus die Ausrichtung des Bildschirms zur Lichtquelle. Viele Schreibtische befinden sich genau vor dem Fenster, allerdings ist der Lichteinfall direkt hinter dem Bildschirm nicht optimal. Besser stellt man den Schirm parallel zum Fenster auf, dann blenden die Sonnenstrahlen nicht. Helle Reflexe auf dem Bildschirm irritieren das Auge ebenfalls. Hier noch weitere Tipps kurz zusammengefasst:
– LCD Bildschirme reizen das Auge weniger
– Strahlungs- und reflexarme Bildschirme sind zu bevorzugen
– Auf gute Kontrastierung am Schirm achten
– Der Abstand zum Bildschirm beträgt im Optimalfall 50 bis 70 Zentimeter
– Die Bildschirmoberkante sollte sich nicht über der Augenhöhe befinden
Fazit
Die Arbeit am PC
, Laptop und Smartphone reizt das Auge. Um mit der Bildschirmarbeit verbundene Risiken zu minimieren, sollte man auf optimale Ergonomie am Arbeitsplatz achten. Außerdem sind regelmäßige Kontrollen beim Augenarzt zu empfehlen. Je früher eine mögliche Fehlsichtigkeit erkannt wird, umso weniger prägen sich die gesundheitlichen Probleme wie Kopfschmerzen, trockene oder tränende Augen aus.